Donnerstag, 11. Oktober 2012

Q11 Geschichte Exkursion nach Nürnberg

Am Mittwoch war es so weit: Klassenzimmer ade - Nürnberg ante portas.
Nachdem wir in den letzten Stunden bereits im Unterricht die Grundlagen und Prinzipien der Ständegsellschaft erarbeitet hatten, war es höchste Zeit der Enge des Lehrplans und des Geschichtsbuches zu entfliehen und Einblicke in das wahre Leben einer Bürgerin des 16. Jahrhunderts - der "Marcharedd" zu bekommen. Die Stadtführerin wartete bereits im historischen Gewand am Marktplatz - genauer gesagt am Schönen Brunnen - auf uns.
Bei wunderschönem Herbstwetter machten wir uns von hier aus auf den Weg durch Nürnberg, um an historischen Orten erzählt zu bekommen, wie die Stadtbewohner zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert lebten. Dabei erfuhren wir nicht nur, dass die Redensart "den Löffel abgeben" ihren Ursprung in jener Zeit hat, sondern bekamen auch erklärt, warum der Messingring am Schönen Brunnen bis zum heutigen Tag ein Touristenmagnet ist.

   Als Kaiserstadt, hatte Nürnberg eine Vielzahl von Sonderrechten, womit sich der Alltag der Stadtbewohner teils sehr von dem anderer Städte unterschied. Beispielsweise konnten weder weltliche noch geistliche Fürsten das Handels- und Wirtschaftszentrum in ihre Gewalt bringen.  Durch weitverzweigte Handelsbeziehungen, u.a. nach Venedig, lagerten in den Kontoren der Stadt nicht nur edle Stoffe aus Belgien und Frankreich, sondern auch Gewürze aller Art und Destinationen, die man damals jedoch alle unter dem Oberbegriff "Pfeffer" zusammenfasste. So verwundert es nicht, dass Nürnberg bereits zu jener Zeit berühmt war für seine "Pfeffer-"kuchen. Die Stadt machte sich allerdings auch durch sein Metall verarbeitendes Gewerbe einen Namen, was unter anderem damit zusammenhing, dass die Qualitätsanforderungen an künftige Handwerksmeister - verglichen mit anderen Städten - sehr hoch waren. Konnte ein Werkstück nicht überzeugen, wurde es vor aller Augen zerschlagen, was oftmals die Arbeit eines Jahres zunichte machte. So stellten die Stadtoberen jedoch sicher, dass nur einwandfreie Arbeiten zum Verkauf angeboten wurden, die, durch das dichte Handelsnetz der Stadt, nach ganz Europa verkauft wurden. 


  Neben Einblicken in ein Patrizier- und ein Handwerkerhaus unweit der Kaiserburg, bekamen wir auch erklärt, welche Vor- und Nachteile die Bodenbeschaffenheit Nürnbergs für die Stadt hatte. Nach gut 1,5 Stunden kehrten wir wieder an unseren Ausgangspunkt - den Marktplatz zurück, von wo wir uns auf dem Heimweg machten.

Vielen herzlichen Dank an alle TeilnehmerInnen der Exkursion. Ich hoffe auch ihr seid auf eure Kosten gekommen.

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