Wie passt dies zusammen?!
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ss-massaker-in-italien-a-901122.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/frueherer-kz-aufseher-hans-lipschis-verhaftet-nach-68-jahren-a-898517.html
NACHTRAG:
URL: http://www.rp-online.de/gesellschaft/fernsehen/kopfschuss-im-haider-land-1.3408437
"Tatort: Unvergessen" Kopfschuss im Haider-Land
Erster
Tatort aus dem österreichischen Kärnten. Ermittler Moritz Eisner muss
sich mit NS-Verbrechen, einer Kugel im Kopf und erstaunlichen
Gedächtnislücken auseinandersetzen. Dabei kommt der Krimi "Unvergessen"
als erstaunliche Lehrstunde daher.
Ewig gestriges Jörg-Haider-Land, so korrupt wie
einfältig und fest in der Hand der Rechten: Kärnten hat in weiten Teilen
Österreichs ein ziemlich schlechtes Image. Auch der erste "Tatort" aus
Österreichs südlichstem Bundesland kommt daran nicht vorbei.
"Einem BKA-Beamten wird in den Kopf geschossen - grad'
in Kärnten. Du weißt ja eh, dass da unten alles ein Politikum ist",
schimpft Moritz Eisners (Harald Krassnitzer) Chef Ernst Rauter (Hubert
Kramar) angesichts seines schwerverletzten Chefinspektors.
"Das nächste Mal such' ich mir ein anderes Bundesland aus", antwortet dieser trotzig.
"Das nächste Mal such' ich mir ein anderes Bundesland aus", antwortet dieser trotzig.
Keiner kann sich hier erinnern
Mit Kugel im Kopf, Teil-Amnesie und einer Reihe
Vorurteilen ermittelt sich Eisner an der slowenischen Grenze durch
seinen 30. Fall, in dem sich kaum jemand mehr an etwas erinnern kann
oder will. Von Alzheimer über Alkohol, bewusstem Verdrängen oder eben
Kopfschuss sind die Gründe vielfältig.
Sascha Bigler (Buch und Regie) hat mit seinem ersten
"Tatort" namens "Unvergessen" vor dem Hintergrund wunderschöner
Bergkulisse ein mystisch-komplexes Werk geschaffen, das naheliegende
Plattheiten auslässt.
Das Urteilen bleibt dem Zuschauer überlassen
Von NS-Verbrechen über das Verhältnis zur slowenischen
Minderheit bis zur aktuellen politischen Lage werden wichtige Aspekte
der schwierigen Kärntner Geschichte angerissen. Vieles bleibt offen,
moralische Urteile dem Zuschauer überlassen. Der Film ist am
Pfingstmontag (20.15 Uhr) in der ARD zu sehen.
Es sei dem Team wichtig gewesen, einen objektiven
Blick zu finden, sagte Krassnitzer in einem ORF-Interview: "Wir wollten
jetzt nicht das klassische Kärnten-Bashing machen." Man wolle zeigen, wo
Vorurteile beginnen - auf beiden Seiten.
Die Ermittler handeln auf eigene Faust
So ecken im Film die "Wiener Kieberer" schnell in der Provinz an:
Eigentlich krankgeschrieben, macht sich Eisner auf den Weg Richtung Süden, um herauszufinden, wer es warum auf ihn abgesehen hatte. An die letzten 48 Stunden vor seinem Kopfschuss kann er sich nicht erinnern, mit Aussetzern sind die Folgen des Angriffs noch deutlich. Kollegin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) folgt ihm natürlich.
Eigentlich krankgeschrieben, macht sich Eisner auf den Weg Richtung Süden, um herauszufinden, wer es warum auf ihn abgesehen hatte. An die letzten 48 Stunden vor seinem Kopfschuss kann er sich nicht erinnern, mit Aussetzern sind die Folgen des Angriffs noch deutlich. Kollegin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) folgt ihm natürlich.
Eine Supermarktkassiererin, die sich erinnern kann,
wie Eisner bei ihr rote Rosen und Champagner kaufte, bringt sie auf die
Spur der Aufdecker-Journalistin Maja (Bojana Golenac). Die Frau und
Eisner verband mehr als nur die Suche nach der Wahrheit - was dieser
ihrem Mann aber später verschweigt.
Übergroßer Eifer
Als sie tot in einem See gefunden wird und
herauskommt, dass sie an einer Geschichte über ein NS-Massaker auf dem
"Persmanhof" kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete, ist für
Eisner die Sache klar: Da wollte der Kärntner Filz unliebsame Berichte
verhindern. Denn einer der Männer, die damals Kinder und Alte
ermordeten, könnte heute noch unbehelligt in der Dorfmitte leben. Mit
übermäßigem Eifer macht er sich an die Spurensuche - die warnenden Worte
Fellners ignorierend.
Vor allem der präpotente Dorfpatron Wiegele (Juergen
Maurer), dem vom Gasthaus über den Steinbruch fast alles gehört, ist für
den Wiener samt seiner Familie äußerst verdächtig. Er wie auch der
Dorfpolizist, der einen slowenisch-deutschen Chor leitet, gehören klar
zu der Fraktion, die gerne endlich alles "von damals" ruhen lassen
möchten. Doch dann weist ein Fund Fellners in eine andere Richtung. Ist
Eisner seiner eigenen Vorverurteilung erlegen?
"Extrem freundlich"
Auch das Film-Team selbst baute beim Dreh in Bad
Eisenkappel Vorurteile ab: Er sei schon mit Vorbehalten dorthin
gefahren, sagte Bigler. Doch statt auf das nicht immer positive Drehbuch
kritisch zu reagieren, hätten ihn die Gemeinde wie die Menschen nur
willkommen geheißen: "Alle Türen sind aufgegangen - keine Probleme."
Auch Neuhauser schwärmte von den hilfsbereiten Menschen und dem netten
Empfang: "Extrem freundlich und bezaubernd - in der Form habe ich das
noch nie erlebt."
Im Frühjahr diesen Jahres überraschten die Kärntner
gleich ganz Österreich: Entgegen der Meinungsumfragen wählten die
Menschen die Jörg-Haider-Erben der rechten FPK krachend ab. Nun regiert
dort eine rot-schwarz-grüne Koalition unter einem sozialdemokratischen
Regierungschef.
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