Montag, 16. Juni 2014

Konnichi-Wa!

Konnichi Wa Tokyo!!!

Tokyo ist nicht nur Japans Hauptstadt, sondern auch eine der am dichtesten besiedelsten Metropolen auf dieser Erde. So wie die deutschen Stadtstaaten bildet auch Toyko eine der insgesamt 47 Präfekturen. Man muss sich das allerdings so vorstellen: es gibt keine richtige Stadtgrenze, so dass Toyko scheinbar keinen Anfang oder eine Ende aufweist und eine Mischung aus Betonwüste und glitzernder Farbenwelt ist. Jeder, der bereits einmal in Toyko war wird verstehen, dass die Widersprüche der Stadt diese gerade so interessant machen - nicht unbedingt um darin zu leben - das würde mich fertig machen - aber, um einen Eindruck von der Kultur, Geschichte und Betriebsamkeit der Japaner zu erfahren.



  Tokyo, das bis 1868 noch Edo heiß, war im sechszehnten Jahrhundert nichts weiter als eine kleine Stadt, in deren Mitte eine befestigte Burganlage stand. Etwa hundert Jahre später errichtete der damalige Führer Japanns (Tokugawa Ieyasu) in Edo sein politisches Zentrum und baute die Stadt Stück für Stück aus, so dass es zu einer des größten und lebendigsten Metropolen heranwuchs. Während der Meiji Zeit wurde Edo auch Zentrum des Kaisers, wodurch die Stadt umbenannt wurde in Toyko, was übersetzt soviel heißt wie Östliche Hauptstadt. Dies erinnert zum Beispiel auch an China, wo die Kaiserstädte ebenfalls nach ihrer geografischen Lage benannt wurden (z.N Nanjing - Kaiserstadt des Südens oder Beijing - Kaiserstadt des Nordens). Bis zum heutigen tag wurde Toyko bereits zwei Mal stark verwüstet: zum Einen durch das große Erdbeben anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts und durch die Bombardierungen der Amerikaner während des Zweiten Weltkrieges.
   Japan generell, aber besonders Toyko ist eine ganz einzigartige Stadt, die sich trotz ihrer Modernität viele traditionelle Ecken bewahrt hat. Außerdem ist es die einzige Stadt der Welt in der ich bisher war und wo ich schon mehrfach nicht mehr wusste wo ich bin. Aber gerade dadurch kommt man auch an Orte, die man sonst wahrscheinlich nicht sieht. Das letzte Mal war ich vor zehn Jahren im Land der aufgehenden Sonne und ich muss sagen: es hat sich viel verändert ... oder vielleicht bin ich auch einfach älter geworden und empfinde vieles anders.
   Das Essen ist unbeschreiblich gut, die Menschen äußerst höflich - aber der Augenkontakt fehlt natürlich gänzlich und dann wäre da noch, dass man lieber nicht nach dem Weg fragt, da sich Japaner ja nie die Blöße geben würden und einen dann einfach in eine falsche Richtung schicken. Was mich traurig stimmt ist die Tatsache, dass Toyko nicht sehr weit von Fukushima entfernt ist und nach dem Vorfall verstrahlt wurde. Wahrscheinlich strahle ich nun auch schon ein bisschen, auch wenn ich nur wenige Tage hier sein werde. Um so erschreckender, denn in Japan wird das Thema totgeschwiegen.  

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