Freitag, 6. Oktober 2017

Wandertag Q11

Auf den Spuren von Hexen, Hexern und Teufelsbannern
 - Die Q11 in der Freien Reichsstadt Dinkelsbühl -

Im Europa des ausgehenden Mittelalters und in der Frühen Neuzeit hat sich eines der dunkelsten Rituale der Geschichte über 300 Jahre lang unzählige Male wiederholt. Jeden Tag brannte irgendwo in Europa ein Mensch auf einem Scheiterhaufen - gefoltert und hingerichtet im Namen des Volkes oder eines Regenten und im Namen der Kirche. Die Vorstellung von dem, was eine Hexe ist, war über die Jahrhunderte hinweg erstaunlich homogen. In Westeuropa fielen darunter fast immer Frauen, die sich durch eine besondere Begabung oder Kenntnisse auszeichneten, z.B. in der Kräuterkunde. Oder sie zogen durch reine Äußerlichkeiten die Blicke der Anderen auf sich, sei es durch Schönheit, aber auch durch körperliche Makel.

    Im 16. und 17. Jahrhundert zogen auch in Dinkelsbühl Hexenverfolgungen ihre Kreise, jedoch nicht so fanatisch, wie in den fränkischen Gebieten Bamberg oder Zeil am Main, wo die gesamte Region jahrzehntelang in einem Trauma aus Aberglauben, Verrat, Gottesfurcht und religiösem Wahnsinn lebte. Dennoch kam es auch in der freien Reichsstadt zu rund vierzig Gerichtsverfahren, in denen mehrere Dinkelsbühler Frauen und ein Mann der Hexerei bezichtigt wurden. In fünf Prozessen ordnete der Inneren Rat der Stadt zehn Hinrichtungen an, wobei eine der verurteilten Frauen bei lebendigem Leibe auf dem Scheiterhaufen ihr Ende fand. 



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