Auf den Spuren von Hexen, Hexern und Teufelsbannern
- Die Q11 in der
Freien Reichsstadt Dinkelsbühl -
Im Europa des
ausgehenden Mittelalters und in der Frühen Neuzeit hat sich eines der
dunkelsten Rituale der Geschichte über 300 Jahre lang unzählige Male
wiederholt. Jeden Tag brannte irgendwo in Europa ein Mensch auf einem
Scheiterhaufen - gefoltert und hingerichtet im Namen des Volkes oder eines
Regenten und im Namen der Kirche. Die Vorstellung von dem, was eine Hexe ist,
war über die Jahrhunderte hinweg erstaunlich homogen. In Westeuropa fielen
darunter fast immer Frauen, die sich durch eine besondere Begabung oder
Kenntnisse auszeichneten, z.B. in der Kräuterkunde. Oder sie zogen durch reine Äußerlichkeiten
die Blicke der Anderen auf sich, sei es durch Schönheit, aber auch durch
körperliche Makel.
Im 16. und 17.
Jahrhundert zogen auch in Dinkelsbühl Hexenverfolgungen ihre Kreise, jedoch
nicht so fanatisch, wie in den fränkischen Gebieten Bamberg oder Zeil am
Main, wo die gesamte Region jahrzehntelang in einem Trauma aus Aberglauben, Verrat,
Gottesfurcht und religiösem Wahnsinn lebte. Dennoch kam es auch in der freien
Reichsstadt zu rund vierzig Gerichtsverfahren, in denen mehrere Dinkelsbühler Frauen und ein Mann der
Hexerei bezichtigt wurden. In fünf Prozessen ordnete der Inneren Rat der Stadt
zehn Hinrichtungen an, wobei eine der verurteilten Frauen bei lebendigem Leibe
auf dem Scheiterhaufen ihr Ende fand.
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